Seminarnummer: 007061
Fremdpersonaleinsatz in Betriebsgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung
Die neuen Regelungen für Leiharbeit und Werkverträge - Was Sie jetzt wissen und regeln müssen!
In einer Zeit, in der in rascher Folge mal die Aufträge ausbleiben und sich dann die Auftragsbücher wieder füllen, sind viele Unternehmen dazu übergegangen, auf den temporären Einsatz von Fremdpersonal zurückzugreifen. Durch diese Entwicklung hat sich in Deutschland die Personalüberlassung als fester Bestandteil des ersten Arbeitsmarktes etabliert. Der Fremdpersonaleinsatz schafft eine hohe Flexibilität und bringt nicht unerhebliche Vorteile. Diese liegen in der Reduzierung der (Personal-)Kosten bei schwankenden Arbeitsvolumen, in der Einsatzmöglichkeit spezialisierten Personals, im flexiblen Einsatz von Arbeitskräften und in der Erprobung von Arbeitnehmern ohne arbeitsvertragliche Bindung. Doch die Chancen dieser Arbeitsmarktentwicklung können nur dann optimal genutzt werden, wenn die rechtlichen Rahmenbedingungen und die damit verbundenen Risiken genau bekannt sind.
Betroffen sind hiervon auch die Unternehmensbereiche Betriebsgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Nicht zuletzt aufgrund der skizzierten Vorteile sind auch in diesen Unternehmensbereichen die Zweckentfremdung von Leiharbeit und das Auftreten von Scheinwerk- oder -dienstverträgen häufiger zu beobachten.
Gesetzgeber und Rechtsprechung sind bereits mehrfach aktiv geworden, um entsprechenden Missständen generell entgegenzuwirken. Mit dem im Jahr 2017 verabschiedeten Gesetzentwurf zur Bekämpfung des Missbrauchs bei Leiharbeit und Werkverträgen haben sich die geltenden Vorschriften zur Arbeitnehmerüberlassung und zu Werkverträgen seit dem 01. April 2017 nochmals maßgeblich geändert.
Informieren Sie sich daher in diesem Seminar über die aktuelle Rechtslage rund um den Einsatz von Fremdpersonal und deren Auswirkung auf die Unternehmensbereiche Betriebsgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung. Lassen Sie sich die Grundlagen der Arbeitnehmerüberlassung und deren Abgrenzung zu Werk- und Dienstvertrag aufzeigen. Lernen Sie alle Vorschriften kennen, die in der betrieblichen Praxis zu beachten sind und vermeiden Sie fehlerhafte Vertragsgestaltungen, unbeabsichtigte Arbeitnehmeransprüche, Risiken in steuerlicher bzw. sozialversicherungsrechtlicher Hinsicht sowie Geldbußen und ggf. strafrechtliche Verfolgung.
Inhalte:
Abgrenzung Werk-/Dienstverträge vs. Arbeitnehmerüberlassung – Umsetzung in der betrieblichen Praxis
- Abgrenzungskriterien in der betrieblichen Umsetzung
- Gewährleistung und Haftung
- Arbeits-, sozialversicherungs- und strafrechtliche Rechtsfolgen fehlerhafter Abgrenzung
- Abgrenzungs-Rechtsprechung in konkreten Fällen
Regulierung der Arbeitnehmerüberlassung – Zusammenspiel zwischen (geplanten) Gesetz und tariflichen Regelungen der Zeitarbeit
- Begrenzung des Zeitarbeitseinsatzes durch gesetzliche Höchstüberlassungsdauer, Equal Pay und tarif-liche Branchenzuschläge
- Arbeitnehmerüberlassung ungewollt: regulatorische Auswirkungen auf angrenzende Dienstleistungen
- Wahlrecht des Leih-AN bei illegaler Arbeitnehmerüberlassung (§ 9 Nr. 1 AÜG-E)
- Streikeinsatzverbot von Leiharbeitnehmern
- Schwellenwerte
Dauerhafte Personalgestellung und Höchstüberlassungsdauer
- Rechtsfolgen einer dauerhaften Arbeitnehmerüberlassung
- Reichweite des AÜG – Bereichsausnahmen als Lösungschance
- Gestaltungsmöglichkeiten
Compliance im Fremdpersonaleinsatz
- Haftungsrisiken in der Wertschöpfungskette (Mindestlohngesetz)
- Vertragsformulierungen
- Überprüfung von Werkvertragspartnern und Zeitarbeitsfirmen
- Sichere Auswahl
- Schutz des eigenen Images und des Wertes Ihrer Marke
Aktuelle Rechtsprechung und geplante Gesetzesvorhaben
So arbeiten Sie im Seminar:
Die Seminarinhalte werden anschaulich durch Vorträge, Präsentationen, konkrete Fallbeispiele und Diskussionen vermittelt. Dabei kommen bewährte Präsentations- und Lernmedien zum Einsatz. Zusätzlich erhalten Sie umfangreiche Seminarunterlagen, Checklisten und Gesetzestexte.
Wer sollte teilnehmen:
Dieses Seminar richtet sich an Gastronomie- und Kantinenverantwortliche, Facility Manager, Betriebsleiter, Küchenchefs, Entscheider im Bereich HR und sonstige Fach- und Führungskräfte, die sich mit aktuellen Fragestellungen rund um den Fremdpersonaleinsatz in Betriebsgastronomie bzw. Gemeinschaftsverpflegung ihres Unternehmens oder ihrer Einrichtung befassen möchten.
Welche Vorkenntnisse Sie benötigen:
Für den erfolgreichen Seminarbesuch sind keine besonderen Vorkenntnisse notwendig. Erste Erfahrungen im Bereich der operativen oder strategischen Personalbeschaffung sind vorteilhaft.
Werner Dillerup
Das Facility Management war immer eine besondere Profession von Rechtsanwalt Werner Dillerup. Schon während seines rechtswissenschaftlichen Studiums absolvierte er eine Ausbildungsstation in einem großen, bundesweit tätigen FM-Unternehmen in Hamburg. Nach dem Zweiten Juristischen Staatsexamen war Herr Dillerup dann zunächst Syndikus und im Weiteren Geschäftsführer eines Unternehmens für FM-Dienstleistungen im Raum Münster. Seit 2009 ist Herr Dillerup in der Kanzlei HEYERS Rechtsanwälte in Osnabrück und Münster tätig. Hier beschäftigt er sich u. a. mit Fragestellungen rund um das Facility Management, mit gesellschaftsrechten Thematiken und dem gewerblichen Mietrecht. Regelmäßig gibt Rechtsanwalt Werner Dillerup sein Wissen auch als Referent weiter. So ist er u. a. Lehrbeauftragter für Handels- und Gesellschaftsrecht an der Verwaltungs- und Wirtschaftakademie in Münster.